Eine rhythmische Malgeschichte rund um den geschlagenen Punkt.
Material
Regentropfen, die vom Himmel fallen,
hörst du gegens Fenster knallen.
Sie trommeln hier auch auf das Dach
Und machen mich damit ganz wach.
So geht's
Die Betreuungsperson erzählt die Geschichte. Die Kinder „schlagen/trommeln“ dazu mit dem Stift Regentropfen gegen das Fenster und auf das Dach.
So entsteht nach und nach Bild voller blauer Punkte.
Die Stiftbewegung variiert: Der Sprachrhytmus bei den ersten zwei Zeilen ist etwas langsamer und runder (fallen), während er bei Zeile drei und vier etwas stakkatoartig ist (trommeln). Die Betreuungsperson betont das beim Sprechen noch durch etwas schnelleres Sprechen der letzten zwei Zeilen.
Der geschlagene Punkt ist eine frühe Etappe der Malentwicklung. Die Kinder erwerben das Gefühl für das Handling des Stifts und den Krafteinsatz. Malgeschichten, die dieses Bewegungsmuster aufgreifen, geben den Kindern die Möglichkeit sich auszuprobieren und gleichzeitig zu erleben, dass sie Spuren hinterlassen.
Einfache Kritzelgeschichten und viele weitere tolle Spiele gibt es auch in unseren Elternheften und Büchern.
Mit ganzem Körpereinsatz sind kleine Kinder beim Malen dabei, bevor sie nach und nach lernen, ihre Bewegungen besser zu kontrollieren. Die Malreime begleiten die Kinder entsprechend ihrer motorischen Entwicklung. Die Malgeschichten verleihen den ersten „Kritzel“bildern Bedeutung und nehmen diese kindliche Ausdruckform ernst.
Mit großer Aufmerksamkeit und Konzentration verfolgen die Kleinen die Malgeschichten in den Gruppenstunden und zu Hause. Gerne nutzen sie die Gelegenheit selber zum Stift zu greifen. Nicht selten kommentieren sie auch ihre Malbewegungen: sie singen und plappern dazu.
Erst später erschaffen die Kinder erkennbare Bilder. In den ersten Jahren stehen der Spaß und Freude mit dem Stift bleibende Spuren hinterlassen zu können im Vordergrund.
Während des dritten Lebensjahres tritt das bewusste Zeichnen in den Vordergrund. Einfache Elementarformen, wie Kreise, Ovale, Vierecke und Kreuze können vom Kind bewusst gezeichnet werden.
Ziel der Malgeschichten ist es nicht, dass die Kinder am Ende die entstehenden Figuren nachzeichnen können, sondern vielmehr, dass ihr Interesse am Spielen mit dem Stift und am Malen geweckt und gepflegt wird. Gleichzeitig schulen die Malreime ihr Sprachverständnis sowie ihr Sprach- und Rhythmusgefühl.
Idealerweise malen Kinder mit kurzen dicken Buntstiften oder Wachsmalstiften, da sie beim Halten von dünnen Stiften noch bis zum Alter von 7 Jahren sehr leicht zu stark verkrampfen.
Malen ist von großer Bedeutung für die Entwicklung der Feinmotorik und eine wichtige Möglichkeit, dem inneren Erleben Ausdruck zu verleihen.
Würdige die Kunstwerke deines Kindes: Lass dir von deinem Kind etwas über sein Bild erzählen, anerkenne die gelungener Farbauswahl oder schöne Formkombinationen und schaffe Raum für eine Wechselausstellung.
Spielentwicklerin
Ute Lantelme
ist Sprachwissenschaftlerin, Autorin mehrerer Bücher und schreibt u.a. für das Kita-Magazin klein & groß und Raabits - Sprachbildung in der Kita aus dem Klett-Verlag...
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